Archiv 2012

Beim 17. KitzAlpBike-Marathon gingen alle Racer an ihre Grenzen

900 Starter schwitzen in der Gluthitze
900 Starter schwitzen in der Gluthitze, die ein bisschen an das Death Valley in den USA erinnert

"Liegt das Death Valley in Österreich?" "Ja!", hätte man am Samstag, 30. Juni 2012, beim diesjährigen KitzAlpBike-Marathon annehmen können. Bei bis zu unglaublichen 38 °C Celsius hieß es für die Biker der Ritchey Mountainbike Challenge: Zähne zusammenbeißen und Trinken wie ein Kamel. Über 900 Starter hatten sich im gemütlichen Kirchberg eingefunden, um auf der neuen Strecke für die Mountainbike-Weltmeisterschaft 2013 die persönlichen Grenzen auszuloten. Die ohnehin schon harten Anstiege und kräftezehrenden Schiebepassagen wurden durch die wüstenähnlichen Temperaturen nicht gerade einfacher. Und wer dann endlich den letzten Berg erklommen hatte, den erwartete zusätzlich eine anspruchsvolle, aber großartige 800-Höhenmeter-Singletrail-Abfahrt bis ins Ziel. Für manche Biker war es mehr Übel als Freude, andere Racer hatten auf dem Trail erst richtig Spaß.

Dass auch das KitzAlpBike-Orga-Team von den ungewöhnlichen Temperaturen ein wenig überrumpelt wurde, merkte man an der ersten Verpflegungsstation nach den ersten 1.100 Höhenmetern. Denn mit der Ankunft des riesigen Hauptfeldes endete auch das Iso-Pulver und es gab nur noch Wasser. Dafür wurden die Biker für alle Strapazen aber mit viel Sonnenschein und allerfeinsten Ausblicken belohnt. Der KitzAlpBike-Marathon ist zwar einer der härtesten Mountainbike-Marathons Europas und schon eine Legende, aber definitiv auch ein Top-Highlight der Ritchey Mountainbike Challenge!

CC Rennen der Elite als Bonbon für die Zuschauer

Parallel fand sich auch die internationale Elite der Cross-Country-Mountainbiker ein, deren Rennen in den frühen Abendstunden ein weiteres exklusives Erlebnis für die Fans war. Sabine Spitz vom Team Haibike siegte dann auch auf dem anspruchsvollen CC-Kurs bei den Damen, der Kärntener Uwe Hochenwarter vom Team Muskelkater/Genesis gewann begeistert bei den Herren.

Vier gewinnt: Alban Lakata brilliert erneut auf der Ultra-Distanz

newsbild

Zum vierten Mal siegte Alban Lakata vom Topeak Ergon Racing Team mit 4:43 Stunden auf der Ultra-Strecke mit 4.400 Höhenmetern und 94 Kilometern. "Es ist immer schwierig, als Titelverteidiger zu starten. Ich habe eine gute Zeit vorlegen können, glaube aber, dass man für eine WM-Medaille noch besser in Form sein muss. Der neue Downhill ist absolut WM-würdig und wird ein Kriterium sein. So viele Wurzeln auf einmal habe ich noch nie gesehen", kommentiert Lakata den Trail im Interview grinsend. Er wolle für die WM seinen Heimvorteil nutzen und möglichst oft auf der Strecke trainieren. Der Deutsche Meister Markus Kaufmann vom Team Centurion-Vaude war Lakata lange auf den Fersen und kam dann als vierter mit acht Minuten Rückstand aber einige Sekunden vor dem U23-Europameister Konny Looser vom Team Stöckli Pro ins Ziel.
Bei den Damen sichert sich die Britin Sally Bigham ihren zweiten KitzAlpBike-Sieg in Folge.

Extreme Leistung von Geismayr und Marchart-Robeischl

newsbild
Daniel Geismayr fährt bei der Gluthitze von Kirchberg einen heißen Reifen

Auf der Extreme-Strecke holt sich Daniel Geismayr vom Team Centurion-Vaude die gläserne Trophäe in 3:32.50, während bei den Damen Petra Marchart-Robeischl mit fünf Minuten Vorsprung als Erste ins Ziel kommt.

Demuth und Bosch siegen auf der Medium-Plus-Strecke

newsbild
Sarah Bosch (Mountain Heroes) auf dem WM-würdigen Downhill kurz vor dem Ziel

Auf der Medium-Plus-Strecke mit 52 Kilometern und 2.300 Höhenmetern setzt sich Sarah Bosch vom Team Mountain Heroes in 3:48.00 Stunden klar gegenüber der Konkurrenz durch. Bei den Herren siegt ebenfalls mit großem Vorsprung der Deutsche Frank Demuth vom Team Radsport Breitner in 2:49.52 Stunden.

Kaltenhauser ist auch 2012 auf Siegeskurs

newsbild

Die mehrfache Gesamtsiegerin der Ritchey Mountainbike Challenge Barbara Kaltenhauser vom Corratec World Team zeigt auf der Medium-Strecke wieder einmal, dass sie in Form ist. Sie braucht 1:58.27 Stunden 35 Kilometer und 1.300 Höhenmeter. Bei den Herren der Schöpfung donnert Manuel Weißenbacher vom Bike Team Kaiser in 1:42.11 Stunden durchs Ziel.

Matt Bartle und Katharina Kern sichern sich auf der Light-Distanz die Siegerprämie.

newsbild
Der rasende Reporter Konstantin der Ritchey Mountainbike Challenge hat Spaß auf der schier endlosen WM-Abfahrt

Wie auch die letzten Jahre begann das Festival-Wochenende schon einige Tage vor dem Marathon. Am Mittwoch, 27. Juni, und am Donnerstag, 28. Juni, standen mit dem Hillclimb in Brixen und der Urban Bike Challenge in Westendorf die beiden ersten Wettbewerbe auf dem Programm. Am Freitag, 29. Juni, öffnete die Expo Area und am Abend fand in Kitzbühel die "Bike Fashion Show & Trial Night" statt. Es gab also genügend Action für die oft weit angereisten Biker.

Fazit: Der KitzAlpBike-Marathon ist ein "Muss" für alle, die ein unvergessliches Bike-Erlebnis suchen. Gerade durch seine Extreme schafft er denkwürdige Momente und begeistert zu Recht Biker aus der ganzen Welt. Und selbst bei 38° C im - seltenen - Schatten macht Biken hier richtig Spaß!

Autor: Konstantin Vierneisel



Zurück